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Trainingsmaterial
Hier drei von FM Kirsten van Münster bereitgestellte Studien zum Selbstlösen, Lernen oder einfach zum Nachspielen und Genießen.
Studie Rink 1916 (Sala Imperio)
[Die Motive lauten Spieß und Zugzwang.]
1.Th7+ Kg8 2.The7!
[Dies verhindert Schachs auf der e-Linie.]
2...Kh8!
[2...Df4 3.Te8++–; 2...Da8 3.Tg7+ Kf8 4.Tbf7+ Ke8 5.Tg8+! Weiß gewinnt durch das Motiv Spieß.]
3.Tbc7
[Verwehrt der schwarzen Dame das Feld c5.]
3...Dg8!
[3...Kg8 4.Ta7 Kh8 5.Tf7 De8+ (5...Dg8 6.Kf2) 6.Kf2 Kg8 7.Tg7+ Kf8 8.Th7 Kg8 9.Tag7+ Kf8 10.Th8++–]
4.Kf1+– Df8+ 5.Tf7! Dg8 6.Kf2
[Schwarz ist im Zugzwang.]
6...De8 7.Th7+ Kg8 8.Tcg7+ Kf8 9.Th8++–
[Wieder entscheidet der Spieß.]
1–0
Studie Hortov 1978
[Es ist instruktiv, wie die weiße Dame in Zusammenarbeit mit dem König die mangelnde Koordination der schwarzen Figuren ausnutzt.]
1.Da8+ Tc8 2.Da5+! Ke8!
[2...Tc7 3.Dd5+ Kc8 4.Da8#]
3.De5
[Weiß erstellt eine Batterie von König und Dame.]
3...Tg8!
[3...Th7 4.Kd6+ Kd8 (4...Kf8 5.Df5++–) 5.Dg5+ Ke8 6.Dg8#]
4.Dh5+! Kd8 5.Da5+! Ke8 6.De5!
[Schwarz ist im Zugzwang.]
6...Ta8
[6...Tc6+ 7.Kd5+ Kd7 8.Df5+ Kc7 9.Df7++–; 6...Tg6+ 7.Kf5+ Kf7 8.Dd5+ Kg7 9.Dd7+!]
7.Db5+! Kf8 8.Kf6 Th8 9.Dc5++–
1–0
Studie Timman 2008
[Weiß am Zug hält Remis. Schwarz besitzt zwei Mehrbauern und einen zentralisierten König. Die weiße Chance liegt in einer Besonderheit der Position.]
1.Lh4!
[Der gegnerische g-Bauer wird gefesselt. Schlägt Schwarz den Läufer, bleibt er mit dem Läufer der falschen Farbe übrig, der weiße König wird nicht von h1 zu vertreiben sein.]
1...Lc3+!
[Ein feines Gegenopfer, welches nicht akzeptiert werden darf, da der König sonst nach dem Schlagen des Läufers nicht mehr im Quadrat des h-Bauern ist.]
2.Kd3!
[Das einzige Feld für den König, der den Läufer weiter angreifen muss.]
2...h6
[Diagramm]
[Der g-Bauer wird gedeckt. Es sieht düster für Weiß aus, er hat aber noch eine Ressource.]
3.f4!
[Zwingt den g-Bauern, sich zu erklären.]
3...gxh4 4.Ke2 h3 5.Kf2!
[Das einzige Feld für den König. Nach entweder 5.Kf1 Ld4 oder; 5.Kf3 Le1! würde der König abgeschnitten.]
5...Le1+ 6.Kg1
[Der König kann nicht vertrieben werden, Remis.]
½–½
Studie Timman 2009
[Weiß zieht und hält Remis. Beide weißen Figuren sind angegriffen. Der Anziehende wird einige präzise Manöver finden müssen, um das Überleben zu sichern.]
1.Lc5 d6
[Schlägt Weiß jetzt auf d6, wird er in einem theoretisch verlorenen Endspiel enden.]
2.Se5!
[Die zweite Figur wird weiter zum Schlagen angeboten. Schwarz muss Schach geben.]
2...Ld5+ 3.Kg1 dxc5 4.Sd7
[Die Pointe des vorherigen Zuges, Weiß gewinnt die Figur zurück. Neue Schwierigkeiten warten aber.]
4...Le6 5.Sxf8 Lf5
[Der weiße Springer wird komplett vom Läufer dominiert. Es folgt ein Duell der Könige.]
6.Kf2 Kb7 7.Ke3
[Diagramm]
[Bis hier ist alles logisch.]
7...Ka7!
[Der König tritt zur Seite, um allen möglichen Springerschachs auszuweichen. Weiß muss nun vorsichtig sein. 7...Kb6 8.Kf4 c4 9.Kxf5 c3 10.Sd7+= Über e5 und d3 verhindert Weiß die Umwandlung des c-Bauern. Nach 7...Kc6 findet der Springer seinen Weg über e6 und d4.]
8.Kf3!!
[8.Kf4 c4 Beiderseitiger Zugzwang tritt auf, mit fatalen Konsequenzen für Weiß: 9.Ke3 Kb6 10.Kd4 Kb5 Der schwarze c-Bauer entscheidet. Der weiße König muss also auch zur Seite treten.]
8...c4
[Schwarz muss entweder den Bauern ziehen oder ein ungünstiges Feld mit dem König betreten.]
9.Kf4 c3
[Schwarz verfügt immer noch über keinen guten Königszug.]
10.Ke3
[Der schwarze König ist zu weit weg, um den c-Bauern zu unterstützen.]
10...Kb6 11.Se6= ½–½
Studie Timman 2009
[Schwarz ist anm Zug, Weiß hält Remis. Weiß besitzt gewaltigen Materialvorsprung, aber der schwarze Bauer droht umzuwandeln.]
1...Le4
[Dies schneidet den weißen Turm ab. Erlaubt der Anziehende die Umwandlung, verliert er durch die mangelnde Koordination seiner Figuren. Also muss er Schachs geben, um zu versuchen, mit dem Turm die h-Linie zu erreichen.]
2.Lf8+!
[Nicht 2.Lf6+ Kg6! und Weiß hat keine sinnvollen Schachs mehr.]
2...Kh8
[2...Kg8 wird durch 3.Le6+ beantwortet.]
3.Lg7+
[Weiß bietet penetrant den Läufer an.]
3...Kxg7
[Die Position von vor zwei Zügen ist auf dem Brett, nur ohne den weißen Damenläufer. Der Weg des Turms zur siebten Reihe ist geöffnet.]
4.Td7+ Kh6
[Diagramm]
[Wie geht es nun weiter? Nach 5.Td6+ Kg5 hat Weiß sein Pulver verschossen.]
5.Th7+!!
[Ein phantastisches Turmopfer, Schwarz muss mit dem König nehmen.]
5...Kxh7 6.Lf5+!
[Die letzte weiße Figur wird auch geopfert.]
6...Lxf5 7.Kg2=
½–½
Studie Botwinnik 1934
1.Kf5!
[Dies ist überraschend der einzige Zug zum Gewinn. Allerdings haben selbst leistungsstarke Computerprogramme es schwer, ohne Tablebases zu erkennen, dass die Stellung nach 1.Kf6 Kb6 2.Ke5 Kc7 3.Kxd5 Kd7 Remis ist.]
1...Kb6
[1...Kb8 2.Ke6 Kc7 3.Ke7 sehen wir in dieser Studie noch oft.; 1...Kc6 2.Ke6 Kc7 3.Ke7+–; 1...Kc7 2.Ke5 Kc6 3.Ke6 Kc7 4.Ke7+–]
2.Kf6!
[Mit waagerechter mittlerer Opposition.]
2...Kb7
[2...Kc6 3.Ke6 Kc7 4.Ke7 führt zu einem Motiv, welches uns noch oft begegnen wird.]
3.Kf7
[Erneut nimmt Weiß die mittlere Opposition ein.]
3...Kb8
[3...Kb6 4.Ke8 Kc6 5.Kd8 Kd6 6.Kc8 führt zur selben Stellung wie in der Hauptvariante.]
4.Ke6 Kc7
[4...Kc8 5.Kd6! Kd8 (5...Kb7 6.Kxd5 Kc7 7.Ke6 Kd8 8.Kd6 Kc8 9.Ke7 und Weiß beherrscht die Schlüsselfelder seines Freibauern.) 6.Kc6 und Weiß gewinnt beide a-Bauern.]
5.Ke7!
[Wie wir bereits wissen, führt das Schlagen auf d5 nur zum Remis. 5.Kxd5 Kd7 6.Kc5 Kc7 7.Kc4 (7.d5 Kd7 8.Kc4 Kd6 9.Kd4 Kd7=) 7...Kc6 Schwarz hält die Opposition und damit das Remis. Übrigens auch eine Variante, mit der Computer ohne Tablebases ihre Probleme haben.]
5...Kc6 6.Kd8 Kd6
[Die Stellung wäre ohne den Bauern a6 Remis.]
7.Kc8 Kc6
[7...Ke6 8.Kb7 Kf5 Schwarz will zum Bauern d4 durchbrechen. 9.Kc6 Ke4 10.Kc5 Schwarz ist im Zugzwang und muss den Bauern d5 loslassen. 10...Kf4 11.Kxd5+–]
8.Kb8 Kb6 9.Ka8
[Nun kann Schwarz wegen des Bauern a6 die Opposition nicht halten.]
9...Kc7 10.Ka7 Kc6 11.Kxa6 Kd6 12.Kxa5 Kc6 13.Ka6 Kc7 14.Kb5
[und Weiß gewinnt.]
1–0
Studie Havel
[Eine instruktive Studie mit schöner Symmetrie.]
1.Ke4!
[Dies macht die d-Linie für den weißen Turm frei.]
1...a2
[1...h2 2.Th8 Kd2 3.Kd4! Um das Feld c3 zu kontrollieren. 3...Kc2 4.Kc4! Behält das Feld b3 im Auge. 4...a2 5.Txh2+ Kb1 6.Kb3 a1S+ (6...a1D 7.Th1#) 7.Kc3+–]
2.Ta8 Kf2 3.Kf4!
[Um das Feld g3 zu kontrollieren.]
3...h2 4.Txa2+ Kg1 5.Kg3 h1S+
[5...h1D 6.Ta1#]
6.Kf3+–
1–0